
Das Laserhandschweißen gewinnt in der Industrie und im Handwerk zunehmend an Bedeutung. Die Technologie überzeugt durch Flexibilität, einfache Handhabung, hohe Nahtqualität und geringeren Verzug (im Vergleich zu gängigen Lichtbogenverfahren) – und stellt Anwender:innen gleichzeitig vor neue sicherheitstechnische Herausforderungen. In unserem dritten Adventskalendertürchen widmen wir uns deshalb einem Thema, das aktuell besonders intensiv diskutiert wird: Laserschutz bei handgeführten Lasergeräten.
Laserhandschweißen – Chancen und Herausforderungen
Handgeführte Lasergeräte, sogenannte HLG, ermöglichen eine schnelle und vielseitige Materialbearbeitung. Sie finden Einsatz in Reparaturprozessen, kleinen Fertigungsbetrieben sowie zunehmend auch im Handwerksumfeld.
Doch wo Laserstrahlung im kW-Bereich offen austritt, ergeben sich höchste Anforderungen an den Arbeitsschutz und den sachgemäßen Umgang mit der Technologie. Ein sicherer Betrieb setzt voraus, dass Anwender die Wirkung der Laserstrahlung verstehen, Risiken einschätzen können und geeignete Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.
Normungsarbeit als Schlüssel – Der DIN-AK „Laserschutzkleidung“
Warum neue Normen notwendig sind
Mit dem wachsenden Markt handgeführter Laser steigt auch der Bedarf an klaren Regelungen für geeignete Schutzkleidung. Genau hier setzt der 2023 gegründete DIN-Arbeitskreis „Laserschutzkleidung“ an. Ziel des Gremiums ist die Überarbeitung der bestehenden DIN SPEC 91250 und die Erweiterung des Anwendungsbereichs auf Laserschutzkleidung im Allgemeinen. Damit soll eine nationale Norm entstehen, die langfristig auch als Basis für europäische oder internationale Standards dienen kann.
Unser Beitrag zur Weiterentwicklung des Laserschutzes
Wir bringen unser Wissen aktiv in die Ausgestaltung dieser Norm ein – denn normierte, geprüfte Schutzkleidung ist ein wesentlicher Baustein für mehr Anwendersicherheit. Die Arbeit im DIN-AK ergänzt unsere Tätigkeiten in der Laserschutzberatung und Laserschutzschulung: Nur wenn technische Lösungen, Regelwerke und Qualifizierung zusammenwirken, gelingt nachhaltiger Schutz.
Zentrale Schutzmaßnahmen bleiben unverzichtbar
Verantwortungsvoll arbeiten mit Laserstrahlung
Unabhängig von neuen Normen gilt: Offene Laserstrahlung erfordert höchste Sorgfalt. Das Laserhandschweißen überschreitet die zulässigen Expositionsgrenzwerte für Haut und Augen um viele Größenordnungen.
Deshalb gehören u. a. folgende Punkte zu den unverzichtbaren Sicherheitsmaßnahmen:
- Bestellung von Laserschutzbeauftragten (Vertreterregelung beachten!)
- Unterweisung der Beschäftigten (Erst- und Auffrischungsunterweisungen)
- Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung und Erstellung einer Betriebsanweisung
- Umsetzung eines geeigneten Schutzkonzepts nach dem TOP-Prinzip
Hier unterstützen wir unsere Kunden seit vielen Jahren mit unserer Expertise, egal ob mit Laserschutzberatung oder praxisnahen Laserschutzschulungen. Gerne helfen wir auch Ihnen bei Fragen rund um das Thema Laserschutz.
Blick nach vorn
Sichere handgeführte Lasergeräte sind übrigens auch ein Schwerpunkt der 7. Bayerischen Laserschutztage am 14. und 15. Januar 2026 im Flughafen Nürnberg. Wir freuen uns schon jetzt auf den Austausch mit Fachleuten und Anwender:innen. Kommen Sie doch auch vorbei! Anmeldungen sind noch möglich.
Und selbstverständlich bleiben wir auch im Advent dran: Jeden Tag öffnet sich ein weiteres Türchen mit Einblicken in unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit.
Das Bild (Quelle: iStock) zeigt, wie man es nicht machen sollte: Ohne geeigneten Ganzkörperlaserschutz sind Verletzungen beim Schweißen mit handgehaltenen Lasern vorprogrammiert.
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